Die Tage werden kürzer und die Nächte länger. So treten wir wie jedes Jahr in eine Zeit voller Geheimnisse und Magie ein. Es ist aber auch die Epoche des Jahres in der vermehrt Werbespots diverser Hilfsprojekte halbverhungerte Kinder zur Schau stellen um im TV ihre Spendenaufrufe zu starten.
Dies sehe ich während ich gemütlich bei Kerzenschein meinen Glühwein schlürfe und süßes Gebäck knabbere. Mich umgibt eine besinnliche Atmosphäre.
Einige Tausend Kilometer von hier entfernt wird man heute Abend auch wieder bei Kerzenschein sitzen. Wie fast jeden Abend schaltet man dann den Strom ab und wird die Leute im Dunklen sitzen lassen. Unbehagen sitzt man bei Kerzenschein immer mit der Angst überfallen werden zu können. Man wird Zeit haben darüber nachzudenken, wie man seine Kinder morgen satt bekommt.
Es ist falsch sich in dieser Zeit Mitleid einreden zu lassen. Das Jahr hat 365 Tage an denen geholfen werden kann! Überlegt Euch gut wie Ihr helft!
Ulrike sagte:
Moin Yves,
ich bin ja so eine, die am liebsten immer gleich helfen würde, wenn sie im TV z.B. Berichte über benachteiligte Leute sieht. Manchmal überlege ich dann, ob ich nicht im Sender anrufe und mich nach der Adresse erkundige, um diesen Menschen direkt etwas zukommen zu lassen. Aber dann kommt der nächste Bericht, und ich erkenne, dass das ein Fass ohne Boden wäre …
Für mich ist es auch nicht nur die Weihnachtszeit, die mich zum Spenden anregt, aber die Aufrufe kommen halt verschärft um diese Zeit. Ich such mir immer Projekte aus, bei denen ich ganz genau weiß, wo das Geld landet. Im letzten Jahr war es z.B. das Brunnen-Projekt in Kambodscha, zu dem Claudia Klinger aufgerufen und später auch über die entsprechenden Maßnahmen und Erfolge berichtet hat.
Hier auch *mein* Aufruf dazu in meinem TWD-Blog:
http://www.tage-wie-diese.de/wptwd/?p=75
Ich denke, das steht auch in diesem Jahr wieder an.
Ansonsten werde ich mal schauen. Auf jeden Fall werden meine Spendentaler nicht bei großen, unübersichtlichen Organisationen versickern, das ist mal klar.
Ich habe aber immer ein Ohr für kleine, sehr reale und nachvollziehbare Projekte, bei denen man mit seiner Spende viel bewirken kann.
Morgengrüße
Ulrike
Yves Drube sagte:
Hallo Ulrike,
meine Frau hat in den Slums von Santiago de los Caballeros in einem Kinderhilfsprojekt unterrichtet. Die einzige Bedingung an die Kinder, für 3 Mahlzeiten am Tag, war die Teilnahme am Unterricht.
Als mir danach war, kaufte ich für dieses Projekt Stifte,Blöcke, Radiergummies, Reinigungsmittel etc. Ich wusste somit mit 100%-iger Sicherheit was mit meiner Spende geschah.
Gruß
Yves
Ulrike sagte:
Ja, wenn man so nah dran ist, kann man das natürlich auch so machen. Gute Sache!
Macht das jemand weiter – jetzt, wo deine Frau mit dir wieder überwiegend in Deutschland lebt?
Yves Drube sagte:
Ja! Es ist ein Projekt der Kirchengemeinde, in der es viele Helfer gibt. Auch eine Ärztin ist dort arrangiert, die sich um die gesundheitlichen Belange und Impfung der Kinder kümmert.
Papa sagte:
Und manchmal kann man auch helfen, ganz ohne Geld auszugeben und ganz unabhängig von der jahreszeit. Und es kommt garantiert jemandem zu Gute, der es bitter nötig hat: http://weristderchef.wordpress.com/leben-retten/
Yves Drube sagte:
So sieht es aus, nicht alles lässt sich mit Gels aufwiegen. Erst recht nicht menschliche Wärme und Geborgenheit.